CDs direkt im Laden kopiert!

5 Nov

Spion-News vom 19.09.10:

Darauf muss man erst mal kommen: Eine 52-Jährige marschierte mit dem Laptop unterm Arm in den Elektrofachmarkt um sich Musik-CDs gleich vor Ort zu kopieren. Nach Expertenmeinung hat sie sich damit nicht einmal strafbar gemacht.

Dass jemand in einen Elektrofachmarkt geht, um sich ein Laptop zu kaufen, ist nichts Ungewöhnliches. Dass jemand mit einem Laptop in den Fachmarkt geht, auch nicht. Vielleicht will er ihn reparieren lassen. Die 52-jährige Frau aus dem Landkreis Bad Doberan, die am späten Montagnachmittag mit ihrem Laptop in einem großen Elektrofachmarkt in Rostock-Sievershagen auftauchte, hatte etwas anderes vor.

Sie begab sich direkt in die Abteilung mit den Musik-CDs, fuhr ihren Rechner hoch und begann sich in den Regalen zu bedienen. Eine CD nach der anderen schob sie ins Laufwerk ihres mobilen Computers, um sie auf dessen Festplatte zu rippen. Alles im normalen Geschäftsbetrieb und umgeben von etlichen Kunden. Erst der Hausdetektiv unterbrach sie in ihrem Tun und rief sofort die Polizei. Die stellte das Notebook sicher und ermittelt nun wegen dem Verdacht auf Urheberrechtsverletzung.

Doch keine Urheberrechtsverletzung?

Doch der Düsseldorfer Rechtsanwalt Udo Vetter äußerte gegenüber Express.de eine andere Meinung: „Die CD im Regal ist jedenfalls eine legale Vorlage für eine Kopie. Man darf sich ja auch eine Privatkopie von CDs oder Filmen aus der Videothek ziehen, obwohl man sie nur ‚gemietet‘ hat. Wenn die Frau jedoch die Verpackung der CD aufgerissen hat, um an die CD zu kommen, dann wäre das zumindest ein Fall von Sachbeschädigung.“

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